Die Madonna della Salute Wallfahrtskirche

Santa Maria della Salute o del "Cecchino" - Olio su tela - Fine  XV sec.
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Aus: “Valentano – die Madonna della Salute Wallfahrtskirche”, Die örtliche Umgebung/7, eine Bücherreihe veröffentlicht von der Stadt von Valentano – die Bibliothek, die kulturelle Dienststelle

Vater Giorgio De Dominicis aus Valentano war mehrmals Superior der Wallfahrtskirche und anlässlich des 75. Jahrestages der Krönung der Madonna della Salute veröffentlichte er den Artikel, Die jahrhundertealte Geschichte der Madonna della Salute Wallfahrtskirche von Valentano in L’Osservatore Romano, den 23.08.1974.
Damals wie heute war man am Vorabend eines Heiligen Jahres und gerade deshalb ist dieser Artikel noch sehr aktuell. Hier ist ein Abschnitt der Rede, der uns die enge Beziehung zwischen der Bevölkerung von Valentano und der Madonna della Salute deutlich macht.

L'esterno del Santuario della Madonna della Salute, a Valentano

Die Ursprünge der Wallfahrtskirche gehen auf die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts zurück, als sich der gesuchte Räuber Francesco Portici den städtischen Behörden freiwillig stellte.
Nachdem er für seine Sünden in der Sankt Savino Kirche büßte, ging er freiwillig ins Exil in den rauen Wald, in dem jetzt das Kloster steht. Hier errichtete er eine Kappelle mit den Steinen, die er ringsherum gesammelt hatte und dahin setzte er ein Gemälde der Jungfrau mit dem Kind auf dem Schoß der Verehrung aus.
Die Madonna wurde seit jener Zeit “Die Madonna del Cecchino” nach dem Namen des Einsiedlers genannt.
Als er starb, am Ende des 15. Jahrhunderts, stellte sich das Problem der Nachfolge. Schon damals zog nämlich diese Einsiedelei viele Gläubigen an. Seitdem machte die Wallfahrtskirche wechselnden Zeiten durch, schön und traurig, von Pracht und von Verwahrlosung.
Im Jahr 1506 begann eine glückliche Zeit, als einige Pater des Ordens von Sankt Agostino, die auf dem Martana Insel wohnten, die Einsiedelei in Besitz nahmen und an seiner Stelle eine Kirche und einen Altar der “Madonna della Salute” weihten. Madonna della Salute war der erste offizielle Name der Wallfahrtskirche, obwohl sie dann zwei Jahrhunderte lang den Namen “Sankt Maria der Rose” trug (als der Mitbürger Herr Giovanni Vitozzi 1582/83 das primitive Gemälde gegen eine Statue der Madonna mit einer Rose auf der rechten Hand auswechselte).

L'interno del Santuario della Madonna della Salute L'altare

Am 27 Mai 1708 nach schwierigen Verhandlungen nahmen die Minderbrüder die Kirche und das Kloster in Besitz und eine neue ruhige und glückliche Zeit fing an. Seit dieser Zeit war die Marienverehrung von höchster Wichtigkeit für die Bevölkerung von Valentano, die bei der Madonna Trost und Gesundheit fand. Immer wenn sich eine Gefahr andeutete, flehte die Bevölkerung um ihre Hilfe, wie zum Beispiel anlässlich der Hungersnot im Jahr 1807 oder der Pest im Jahr 1831 und während der beiden Weltkriege (1914 und 1940).
Im Kloster, später auch “Ruheort” genannt, wurden zahlreiche Religiosen heilig gesprochen, wie der ehrwürdige Filippo aus Velletri, Vater Ignazio aus Rome, der Diener Gottes Samuele aus Farnese, Vater Francesco aus Collodi und Vater Clementi aus Velletri, der der geistliche Führer des Dieners Gottes Valentino Sensini war.
Auch Vater Clemente Martinelli aus Farnese wohnte lange in dem Kloster. Er ging dem Sakrament der Rekonziliation mit Eifer nach und übernahm die geistliche Führung der jungen Franziskaner, die sich von 1928 bis 1951 zum Priestertum vorbereiteten.
Das 20. Jahrhundert begann mit einer Blüte von Berufungen zum Franziskanerorden. Von Anfang des Jahrhunderts bis heute hat die arbeitsame und religiöse Bevölkerung von Valentano der römischen Provinz der Minderbrüder mehr als hundert Religiosen gegeben, unter denen auch tapfere Missionare wie Vater Bernardino Fratini (+1909) und fleißige Staatsmänner wie Vater Lino Lottatori, der sechs Jahre lang Minister der Provinz war. Er war auch der erste Pfarrer von Guidonia und starb 1943, als er während der Bombenangriffen den Kranken Trost spendete.
Wir können Vater Fortunato Scipioni (+1958) nicht vergessen, der Postulant in Sachen der Heiligen war und auch nicht Vater Giovanni Battellochi (+1950), der ein Loblied in Dialekt auf die Madonna sang.
Möge dieser freudige Gedenktag, der am Vorabend des Heiligen Jahres stattfindet, zur Erneuerung und Versöhnung rufen. Der Papst Paolo VI selbst sagte: “der erneuernde Ausgang des Heiligen Jahres wird von der Hilfe der Madonna abhängen. Wir müssen der Madonna ergeben sein, damit das historische und geistliche Ergebnis, auf das wir uns gefasst machen, seine wahre Ziele erreichen kann” (aus der Rede vom 30.05.1973).

 

Uebersetzung von Consuelo Codoni.